29.12.2022
Es ist kaum vorstellbar. Günter war schon immer da und hat sich um kaputte Kirchenbänke, das Auswechseln von Glühbirnen, um die Elektrik, die Heizung, um das Aufstellen des Weihnachtsbaumes, das An- und Abstellen des Wassers auf dem Kirchhof oder das Stutzen von Bäumen und Sträuchern gekümmert. Als Sohn einer Hönower Neusiedlerfamilie ist er hier aufgewachsen, getauft und konfirmiert worden. Günter hat schon immer, wie sein Vater, in der Hönower Kirche mitgewirkt. Er war unser dienstältestes Mitglied im Gemeindekirchenrat.
Nun ist er am 4. Advent von uns gegangen. Am Samstag Nachmittag habe ich noch mit ihm telefoniert, ob der Weihnachtsbaum schon steht, denn ich wollte diesen für das Chorkonzert schmücken. Und der Baum war gefällt, zur Kirche transportiert und auch aufgestellt. Auf Günter war Verlass.
Am nächsten Tag ist er nicht zum Kirchdienst für den Gottesdienst angetreten, da war er schon heimgegangen – heim zu Gott, den er zeitlebens zu dienen bereit war. Ja, unser Günter war immer zur Stelle, wenn man eine helfende Hand brauchte. So verwundert es auch nicht, dass sein Freundeskreis groß war und von der Dorfgemeinschaft, der Kirchengemeinschaft bis raus in den Ort und über den Ort hinaus strahlte. Sein liebenswürdiges Gemüt und seine Schaffenskraft und -bereitschaft waren selten.
Bei dem Chorkonzert am 4. Advent wunderten wir uns noch, warum der Baum und die Kerzen nicht leuchteten und er zum Einsammeln der Kollekte nicht erschien. Er war der größte Fan des Chores, hat jedes Konzert besucht, denn er liebte Musik – ob Bach, die Stones oder Neil Young – Musik war ein gewichtiger Teil seines Lebens.
Lieber Günter, du bist viel zu schnell von uns gegangen und wir sind ratlos, wie wir alles rund um die Kirche ohne dich stemmen sollen. Wer wird denn nur das Jugend-Workcamp so liebevoll betreuen oder den Kontakt zu unseren Partnergemeinden halten? Wer wird denn nun deine vielen Kirchdienste übernehmen und die Feste vorbereiten? Wir werden dich wirklich vermissen: ob deine humorvollen Texte in den Gemeindebriefen, deine helfende Hand stets und überall, deine freundliche Seele – du warst vielen ein wahrer Freund. Der Himmel hat nun einen Engel mehr. Wir sehen uns nach unserer Erdenzeit sicher wieder. Mach’s gut.
Der GKR, Pfr. Grützmann u. Olivia